Der A-Day ist von internationaler Bedeutung und markiert die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit (OAE) am 25. Mai 1963. Sie gilt als Vorgängerorganisation der Afrikanischen Union (AU), die 2001 gegründet wurde. Während der weltweiten Feierlichkeiten treffen sich Menschen verschiedener afrikanischer Länder, um den Kampf gegen den Kolonialismus und die Unabhängigkeit afrikanischer Staaten zu feiern.
Geschichte
Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der Prozess der Entkolonialisierung des afrikanischen Kontinents an Dynamik, da die afrikanischen Staaten zunehmend stärkere politische Rechte und Unabhängigkeit forderten – und das zu recht! So erlangten zwischen 1945 und 1965 die ersten afrikanischen Staaten ihre Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten, zum Beispiel Ghana, Togo, Uganda, die Demokratische Republik Kongo und Nigeria. Heute haben alle afrikanischen Staaten ihre politische Unabhängigkeit erreicht.
Ghana’s Rolle
Als sich Ghana am 6. März 1957 als erstes afrikanisches Land südlich der Sahara von der britischen Kolonialmacht befreite, sandte dies ein deutliches Zeichen an andere afrikanische Länder. Etwas mehr als ein Jahr nach seiner Unabhängigkeit berief Ghana unter der Führung von Kwame Nkrumah am 15. April 1958 die erste Konferenz unabhängiger afrikanischer Staaten in Accra, der Hauptstadt Ghanas, ein. Die Teilnehmer*innen waren Libyen, Äthiopien, Liberia, Marokko, Tunesien, Sudan, die Vereinigte Republik Ägypten und Ghana. Vor dem Hintergrund, dass 1958 noch nicht alle afrikanischen Staaten unabhängig waren, war diese Konferenz ein wichtiges Zeichen: Es war die erste panafrikanische Konferenz und ein eindeutiges Bekenntnis zur Ablehnung der kolonialen und imperialistischen Beherrschung des Kontinents.
Warum der Tag der Freiheit Afrikas zum Afrikatag wurde
Die erste Konferenz unabhängiger afrikanischer Staaten fand am 15. April 1958 in Accra statt, daher wurde dieser Tag als African Freedom Day oder African Liberation Day eingeführt. Von 1959 bis 1963 wurde der African Liberation Day in Äthiopien, Südafrika, Ghana und von afrikanisch stämmigen Communities in Großbritannien, China, der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten gefeiert. Als immer mehr afrikanische Länder ihre politische Unabhängigkeit erkämpften, entstand der Bedarf nach einer Organisation, die die Bestrebungen der afrikanischen Bevölkerung und ihren Kampf artikulieren würde. Deshalb trafen sich am 25. Mai 1963 die Staatsoberhäupter von 32 afrikanischen Nationen in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba und gründeten die Organisation für Afrikanische Einheit. Seitdem wird der A-Day weltweit jährlich am 25. Mai gefeiert.
Die Feierlichkeiten in Ghana in diesem Jahr
In Ghana wurde der Africa Day früher als gesetzlicher Feiertag begangen. Mittlerweile ist er ein Gedenktag und kein gesetzlicher Feiertag. Organisationen und Institutionen feiern ihn im ganzen Land auf unterschiedliche Weise. Vor der Pandemie wurde mit Aktivitäten wie kulturellen Vorführungen, Vorträgen, Spenden und Wettbewerben zelebriert. Einige internationale Schulen mit Schüler*innen aus verschiedenen Teilen des Kontinents begehen diesen Tag mit Tänzen, Gedichtvorträgen, Kunst und kurzen Theaterstücken. In einigen ghanaischen Unternehmen kleiden sich die Mitarbeiter*innen in farbenfrohen Trachten. Auch während der Pandemie wird der Tag mit einer farbenfrohen Darstellung der reichen afrikanischen Kultur zelebriert. Ein Beispiel dafür ist das Africa Day Concert. Das ist ein virtuelles Konzert, bei dem Künstler*innen an verschiedenen Orten von Lagos bis Johannesburg auftreten und via Livestream die afrikanische Kultur in die Welt hinaustragen, um den A-Day zu feiern.
Fazit
Wie bereits erwähnt, haben heute alle afrikanischen Staaten ihre politische Unabhängigkeit erreicht. Von einer vollständigen wirtschaftlichen und sozialen Unabhängigkeit kann jedoch noch keine Rede sein. Für die gänzliche Befreiung des afrikanischen Kontinents von kolonialen Handelsstrukturen und Ausbeutung, gibt es noch viel zu tun.
Während wir Afrika für sein Erbe, seine Widerstandsfähigkeit, seine Schönheit und seine Kultur feiern, sollten wir auch für seine Unabhängigkeit einstehen und uns über existierende neokoloniale Strukturen informieren, sie erkennen und schließlich auflösen.
fairafric trägt seinen Teil dazu bei, indem wir die gesamte Wertschöpfungskette im Ursprungsland des Kakaos lassen und auf selbstbestimmtes Handeln und Zusammenarbeit auf Augenhöhe setzen. Als multinationales Team brechen wir mit neokolonialen Mustern und denken Handelsbeziehungen gemeinsam auf eine wirklich faire Art und Weise neu.
Danke an alle, die uns unterstützen! Wir wünschen Euch einen tollen A-Day!