Hunger, Armut und schlechte Bildungschancen – diese drei Konflikte verhindern Soziale Gerechtigkeit. Doch was genau ist das eigentlich? Der Tag der sozialen Gerechtigkeit steht vor der Tür – entdeckt hier mehr darüber!
Soziale Gerechtigkeit stellt die Basis für ein dauerhaft friedliches Zusammenleben aller Länder und Kulturen dar. Leider ist das aber noch immer ein angestrebtes Ideal, das in vielen Teilen der Welt weit davon entfernt ist, Realität zu werden. Denn durch den technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt in den letzten Jahrzehnten konnten zwar viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden, aber gleichzeitig sind die Erträge dieses Fortschrittes ungleich verteilt.
In diesem Blogbeitrag werden wir soziale Gerechtigkeit definieren und Informationen rund um den internationalen Welttag der sozialen Gerechtigkeit, der jährlich am 20. Februar stattfindet, liefern. Außerdem nehmen wir genau unter die Lupe, wie es in Deutschland und Ghana aussieht und was soziale Gerechtigkeit für uns bedeutet.
Was ist soziale Gerechtigkeit eigentlich?
Soziale Gerechtigkeit wird erreicht, indem Armut und Hunger vermindert und finanzielle Mittel gerecht verteilt werden. Dieser Ausgleich muss zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden genauso stattfinden, wie innerhalb von Gesellschaften, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religionszugehörigkeit und ethnischer Zugehörigkeit. Die faire Verteilung des wirtschaftlichen Erfolges liegt uns bei fairafric besonders am Herzen, dazu zählt auch eine qualitativ hochwertige Schul- und Berufsbildung.
Ab wann wird ein Mensch als “arm” bezeichnet? Armut bedeutet, ein Mensch hat pro Tag weniger als 1,90 US-Dollar zur Verfügung. Das sind weltweit immer noch ca. 760 Mio. Menschen! Da der Zugang zum Bildungs- und Gesundheitswesen meistens mit finanziellen Mitteln verbunden ist, sind sie mit ihrem geringen Einkommen nicht sozial abgesichert. Um das zu ändern, braucht es faire Löhne und starke Arbeitnehmerrechte. Laut UN lebt weltweit weiterhin eine*r von fünf Arbeitnehmer*innen in mäßiger oder extremer Armut. Es liegt also noch ein weiter Weg vor uns, um eine faire Wirtschaft zu erreichen, in der alle Menschen gleichermaßen von wirtschaftlicher Entwicklung profitieren. Genau hier setzt fairafric mit der lokalen Produktion im ländlichen Ghana an. In unserer neuen Fabrik werden im ersten Jahr bereits 52 Mitarbeiter*innen beschäftigt und 1.000 neue indirekte Arbeitsplätze geschaffen! Auch die Kakaofarmer*innen der Partnerinitiative Yayra Glover erwirtschaften mit dem Bio-Anbau einen erheblich höheren Ertrag und der Anbau von Kokospalmen sorgt für zusätzliches Einkommen. Wusstet Ihr, dass die Einkommenssteigerung von fairafric im Vergleich zu konventionellen Kakao bei über 300% liegt?
Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit
Im Jahr 2009 führten die Vereinten Nationen den Welttag der sozialen Gerechtigkeit ein und auch dieses Jahr findet er unter dem Motto „A Call for Social Justice in the Digital Economy“ statt. Damit soll die Aufmerksamkeit auf nationale und globale Ungerechtigkeiten gelenkt werden. Denn die UN sagt, vor allem geografische Voraussetzungen erschweren den Zugang zu Arbeitsplätzen, der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist in vielen Ländern noch stark ausgeprägt und die Menschen profitieren weiterhin nicht in gleichem Maße vom Wirtschaftswachstum. Dadurch entsteht die sogenannte Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinandergeht. Die UN verfolgt weiterhin das Ziel über Soziale Gerechtigkeit aufzuklären und fordert alle Staaten zu sichtbaren Aktionen auf, um Armut und soziale Ausgrenzung zu verhindern.
Wie sieht es mit der sozialen Gerechtigkeit in Deutschland aus?
Im Grundgesetz steht, Deutschland ist ein Sozialstaat. Der Staat kümmert sich also um die soziale Sicherheit der Bürger*innen, wozu auch die soziale Gerechtigkeit als eines der demokratischen Ziele gehört. Diese Zusicherung sollte aber nicht nur in Deutschland gelten, sondern auch in der internationalen Zusammenarbeit muss soziale Gerechtigkeit geschaffen werden. In den letzten Jahren gab es eine kontinuierliche Erhöhung des Wohlstandes weltweit. Dabei fällt aber auf, dass der Abstand zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden noch genauso groß ist. Diese Lücke muss geschlossen werden, um soziale Gerechtigkeit zu erreichen. Auch Deutschland ist als Land des Globalen Nordens mit dafür verantwortlich, dass geografisch und historisch bedingte soziale Ungerechtigkeiten aufgehoben werden. Eine Möglichkeit der wirtschaftlichen Teilhabe ist es, die Wertschöpfung in das Rohstoffursprungsland zu verlagern, anstatt die Rohstoffe lediglich zu exportieren.
Soziale Gerechtigkeit in Ghana
Diese Produktion im Ursprungsland findet bei fairafric vor Ort in Ghana statt. Dort existiert vor allem eine soziale Ungleichheit zwischen dem Land und der Stadt. Genau das wollen wir mit der neuen Fabrik in Amanase dauerhaft verändern. Für Deutschland stellt Ghana, mit einer stabilen Demokratie und der wachsenden Wirtschaft einen der wichtigsten Handelspartner in Subsahara-Afrika dar. Die wichtigsten Exportgüter Ghanas sind neben Erdöl und Erdgas vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse wie der Kakao. Doch in den meisten Fällen findet der große Teil der Wertschöpfung weiterhin im Globalen Norden statt. Wenn anstatt des reinen Exports, die gesamte Wertschöpfungskette nun zurück in das Ursprungsland gelegt wird, verteilen sich die Erträge gerechter. In den letzten Jahren konnte Ghana große Fortschritte in der Entwicklung erreichen, die Armut der Bevölkerung reduzieren und steht auf dem im afrikanischen Vergleich guten Platz 142 der 189 untersuchten Länder weltweit. Deshalb stehen Jobs für Berufseinsteiger*innen bei uns ganz oben auf der Liste. Denn obwohl Frauen auf dem afrikanischen Kontinent 80% der Lebensmittel für die Agrarwirtschaft produzieren, gibt es weiterhin vor allem Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern sowie den Generationen.
Fazit
Die soziale Gerechtigkeit ist ein Grundpfeiler, auf dem demokratische Gesellschaften aufgebaut sind und hat einen großen Einfluss auf den globalen Frieden. Es ist eine der größten globalen Herausforderungen, doch wie kann man soziale Gerechtigkeit schaffen? Zum Beispiel könnt Ihr beim Wocheneinkauf auf sozial und fair hergestellte Produkte achten und Euch für gute Arbeitsbedingungen stark machen. Wir von fairafric schaffen qualifizierte Arbeitsplätze im ländlichen Ghana und bilden aus. Dafür garantieren wir unter anderem den Schutz der Arbeitnehmer*innen durch kostenlose Gesundheitsversorgung, eine Betriebsrente und eine faire Bezahlung der Arbeitnehmer*innen und Lieferanten*innen.
Bei vielen Menschen ist das Unrechtsbewusstsein bereits stark ausgeprägt, aber oft fehlen konsequente Handlungsansätze. Deshalb gilt es diese drängenden Probleme mittels,Aufklärung, starken Verbündeten und individuellem Engagement, zu lösen.