Was hat 2021 zu einem sehr herausfordernden Jahr für uns gemacht?
-> Aufgrund von Problemen bei unserem alten Vertragspartner waren wir bis zum Jahresende 2020 ausverkauft. Das bedeutete, dass wir die meisten unserer Einzelhändler*innen zurückgewinnen mussten, die diese die von uns gebuchten Regalflächen umnutzen mussten, als wir mehrere Monate lang nicht liefern konnten ( Ab Sommer 2020, bis die ersten Tafeln aus unserer neuen Fabrik nur wenige Tage vor Weihnachten 2020 eintrafen). Inzwischen haben wir fast alles davon zurückgewonnen, aber es war ein enormer Aufwand, überall wieder gelistet zu werden.
->Durch unsere verspätete Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (die durch einen Fehler unserer Anwälte und des Notars zustande kam), welche für unser Wachstum in den kommenden Jahren enorm wichtig ist, begannen wir das Jahr mit Liquiditätsengpässen. Um es kurz zu machen: Wir durften kein Geld von unseren Investoren annehmen, bis das Problem behoben war.
-> COVID hat uns auch vor eine große Herausforderung gestellt. Unsere Teams mussten so viel wie möglich remote arbeiten, während die Einzelhandelsunternehmen in Bedrängnis waren und zögerten, neue Produkte zu listen. Wir waren auch nicht in der Lage, neue Kund*innen über Messen zu gewinnen, was in einer Wachstumsphase, in der wir uns befinden, eigentlich das Wichtigste ist. Ein verspätetes Audit unserer französischen Großhändler*innen in Ghana führte dazu, dass unsere Listung in 550 französischen Bioläden ins erste Quartal 2022 verschoben wurde. Auch die Logistik bereitete unserem Team ein Kopfzerbrechen nach dem anderen, während sie gleichzeitig die Kosten in die Höhe trieb und zu Verzögerungen bei der Auslieferung an unsere Kunden führte.
Dennoch wurde 2021 ein weiteres Rekordjahr in der Geschichte von fairafric!
1. Trotz dieser und vieler weiterer Herausforderungen konnten wir unseren Umsatz im Jahr 2021 auf über 1,7 Millionen Euro steigern und damit mehr als verdoppeln (750.000 Euro im Jahr 2020). Wir haben unsere Schokolade in über 17 Ländern verkauft (vor allem in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Ghana).
2. Unser gesamtes Team ist auf mehr als 100 Mitarbeiter*innen (Ghana und Deutschland zusammengezählt) gewachsen.
3. Wir sind jetzt eine Aktiengesellschaft, und unsere Wandelanleihe (1 Million Euro im 1. Quartal 2021) war innerhalb von 72 Stunden ausverkauft, was noch von unserer Aktienemission (1 Million Euro im 3. Quartal 2021) übertroffen wurde, die innerhalb von 24 Stunden ausverkauft war. Das bedeutet, dass wir jetzt mehrere hundert Aktionär*innen haben.
4. Wir hatten null Unfälle in unserer Produktion und sind FSSC-zertifiziert (die anerkannteste internationale Zertifizierung für Lebensmittelsicherheit), sodass wir in allen großen Handelsketten weltweit verkaufen können.
5. Im ersten vollen Produktionsjahr haben wir klimaneutral über 2 Millionen Tafeln erstklassiger Bio-Schokolade im ländlichen Ghana hergestellt.
6. Im 4. Quartal 2021 haben wir eine Dropline installiert, die nun die ersten fairafric Drops für Chocolaterien und weitere Kund*innen produziert.
7. Im 3. Quartal 2021 haben wir uns mit unserem Schwesterunternehmen Amanase zusammengetan und die ersten biologischen, veganen und handgefertigten Pralinen in die eigene Produktlinie aufgenommen.
8. Wir haben drei aufregende neue Geschmacksrichtungen eingeführt: 92%ige Zartbitterschokolade, 57%ige Zartbitterschokolade mit Baobab & Moringa und 72%ige Zartbitterschokolade mit Milch - und haben unsere Kund*inneen in unseren Produktentwicklungsprozess einbezogen. Hier könnt Ihr sie ausprobieren.
9. Wir haben unseren zweiten abendfüllenden Dokumentarfilm Decolonize Chocolate 2 veröffentlicht, der uns geholfen hat, unsere Schokoladenrevolution bekannt zu machen.
10. Wir haben etwa 8000 Pakete über DHL und etwa 120 Paletten an unsere Großhändler verschickt.
Und jetzt, im Jahr 2022?
Natürlich werden wir weiterhin klimaneutral sein (durch Kompensation aller CO2-Emissionen, die wir nicht vermeiden können), über 100 Menschen im ländlichen Ghana beschäftigen und unsere Produktpalette erweitern. Wichtige Highlights, die wir erwarten, sind:
-> Signifikante Erhöhung des Aktionär*innenkreises durch eine weitere Kapitalerhöhung in Q1. Ziel ist es, bis zu 4,5 Millionen Euro in einer Kampagne zu sammeln, die in weniger als 60 Tagen anlaufen wird. Außerdem haben wir gerade damit begonnen, Betriebskapital über eine Anleihe einzusammeln, die mit 3,5 % verzinst wird. Die Anleihe kann hier gezeichnet werden.
-> Diese Mittel werden für die Verwirklichung unserer Vision 2030 verwendet: Schaffung von 10.000 gut bezahlten Arbeitsplätzen in Afrika bis 2030, über die wir in den kommenden Monaten noch viel mehr berichten werden.
-> Wir werden ein Marketingteam in Ghana aufbauen (um die ghanaische Stimme unserer Marke nach vorne zu bringen und das deutsche Team zu unterstützen, wodurch mehr Arbeitsplätze in Ghana geschaffen werden) und ein Besuchszentrum eröffnen, das Menschen aus der ganzen Welt willkommen heißt, um sie über die Herausforderungen der Kakao-Wertschöpfungskette zu informieren und ihnen zu zeigen, warum es so wichtig ist, Rohstoffe in Afrika zu verarbeiten.
-> Wir planen, unser Umsatzwachstum noch zu beschleunigen. Hauptsächlich durch die Aufnahme neuer Einzelhändler*innen und Distributor*innen, aber auch durch neue Produkte. Der Verkauf unseres neuen Sortiments an Schokoladendrops hat zum Beispiel gerade begonnen und unsere Schwestermarke Amanase hat gerade mit dem Verkauf von erstaunlichen handgefertigten Pralinen und anderen Bio-Schokoladenspezialitäten gestartet, die von unseren hauseigenen ausgebildeten Chocolatiers und Chocolatières in Ghana hergestellt werden.
Ich freue mich sehr auf ein weiteres Jahr voller Herausforderungen und auf die Zusammenarbeit mit dem besten Team und den besten Investor*innen der Welt, um diese zu meistern!
Ich danke Euch allen für ein fantastisches Jahr 2021 und hoffe auf ein noch besseres Jahr 2022!
Hendrik