Lange Zeit hat sich niemand für die Lieferkette eines Unternehmens interessiert. Das hat sich in den letzten Jahren jedoch stark gewandelt. Die Konsument*innen wollen wissen, woher genau die Produkte kommen. Laut einer Umfrage von PwC informieren sich 87 % der Konsument*innen über die Herkunft und die Herstellung eines Produktes. Ein Drittel der befragten Personen wechselt aufgrund von fehlender Transparenz zu einem anderen Unternehmen, oder verzichtet auf den Kauf.
Grundsätze der Lieferketten-Transparenz
Transparenz in der Lieferkette bedeutet ein grundlegendes Verständnis darüber zu besitzen, wie die Lieferkette aufgebaut ist und welche Akteur*innen überhaupt beteiligt sind. Das geht über die Vertragspartner*innen hinaus und bezieht sich auf die gesamte Lieferkette. Die Schaffung von Transparenz in der eigenen Lieferkette ist eine Grundprämisse für die Umsetzung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht. Nur wenn Unternehmen wissen, wo, wie und von wem ihre Produkte hergestellt werden, können sie sozialen, ökologischen und Korruptionsrisiken in ihrer Lieferkette durch konkrete Maßnahmen wirksam begegnen. Auch in Bezug auf die Einbeziehung von Stakeholder*innen, muss zu Beginn Transparenz geschaffen werden, welche Stakeholder*innen an der Lieferkette beteiligt sind.
Sicherstellung der Transparenz
Jede*r von uns kennt die grünen Versprechen, die Unternehmen gerne machen. Durch die Transparenz in der Lieferkette könnte unter anderem festgestellt werden, wie ethisch oder umweltbewusst ein Unternehmen ist. Das Problem liegt oftmals daran, dass die Konsument*innen ohne eine transparente Kommunikation keine Möglichkeit haben, die Versprechen der Unternehmen zu überprüfen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Produktherkunft nur schwer zu greifen ist, vor allem, wenn ein Produkt aus vielen Einzelteilen besteht und sich Produkte manchmal trotz unterschiedlicher Herkunft nur gering bis gar nicht unterschieden (z.B. ein T-Shirt). Die Digitalisierung hat den Vorteil, dass die Konsument*innen durch das „Internet der Dinge“ auf Herkunftsinformationen von Produkten theoretisch jederzeit zurückgreifen können. Rein theoretisch ist dies nicht nur auf Produktkategorie übergreifend möglich, sondern sogar auf ein bestimmtes einzelnes Produkt. Bei fairafric könnt Ihr beispielsweise jederzeit nachvollziehen, woher die einzelnen Rohstoffe für unsere Schokolade stammen.
Es gibt einige Möglichkeiten, um die Transparenz eines Unternehmens abzubilden. Von technologischen Lösungen angefangen bis hin zu dem persönlichen Kontakt zu den Lieferant*innen. Das ist auch unser Weg! Der persönliche Kontakt und direkter Austausch mit unseren Lieferant*innen ist uns von größter Bedeutung.
Bei den technologischen Lösungen setzen einige Unternehmen auf die Blockchain Technologie. Dieses Datenbankmanagementsystem funktioniert wie ein dezentrales Kassenbuch. Jeder Eintrag wird mittels eines Algorithmus mit den vorherigen Einträgen abgeglichen. Die Blockchain Technologie ermöglicht allen Teilnehmer*inne eine offene und datenbasierte Kommunikation.
Einfluss der Konsument*innenentscheidungen auf die Lieferketten-Transparenz
In den letzten Jahren ist es zu einem Wandel im Konsumverhalten gekommen. Die Konsument*innen wollen vermehrt Produkte kaufen, welche nach nachhaltigen Standards produziert worden sind. Dazu zählen ökologische Faktoren wie die Umweltperformance der Produktionsanlagen, aber auch soziale wie die Arbeitsbedingungen und ökonomische, wie die faire Entlohnung der Arbeiter*innen. Sobald die Produkte nicht mehr aus der Region stammen, wird es immer schwieriger, die Lieferkette transparent offenzulegen. Grund hierfür sind nicht zuletzt die globalen vernetzten Lieferketten, die, wenn sie nicht von Beginn an transparent aufgebaut worden sind, schwierig zu überblicken sind.
Das Netzwerk der Zuliefer*innen von fairafirc
Für uns ist es enorm wichtig, unsere Lieferant*innen transparent mit Euch zu teilen. Daher stellen wir Euch auf unserer neuen Webseite unsere Partner*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor und zeigen genau, woher wir unsere Rohstoffe beziehen. Wir verfolgen auch über den Kakao hinaus eine Position 100%iger Transparenz: Wir arbeiten ausschließlich mit fairen, Bio- zertifizierten Rohstoffen.
Salz
Das Salz für unsere Fleur de Sel – Milchschokolade ist beispielsweise das weltweit einzige Fairtrade Salz und wird in Südafrika aus einem unterirdischen Meerwassersee gewonnen. Es enthält mehr als 84 Mineralien und ist völlig frei von Mikroplastik!
Milch
Leider gibt es für uns derzeit keine Möglichkeit, Milchpulver in Afrika zu kaufen, da es auf dem ganzen afrikanischen Kontinent kein*e Produzent*in für Bio-Milchpulver gibt. Unser Milchpulver kommt daher aus Deutschland. Für alle unsere Milchschokoladen verwenden wir ausschließlich Bio-Milchpulver aus dem Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg. Genauer gesagt: von Schrozberger. Seit 1975 bewirtschaftet die Schrozberger Molkerei-Genossenschaft nicht nur Bio, sondern auch 100 % Demeter.
Zucker
Unser Partner Pure Life hat die erste Bio-Rohrohrzuckerfabrik in Mosambik gebaut, aus welcher wir unseren Rohrohrzucker beziehen.
Wenn Ihr mehr über unsere Partner*innen erfahren wollt, könnt Ihr auf unserer interaktiven Karte unserer Lieferant*innen näher kennenlernen.

Fazit
Oxfam hat in einer Studie festgestellt, dass die Anzahl an Unternehmen, welche ihre Lieferketten transparent offen legen, in den vergangenen Jahren gestiegen ist, jedoch wurde ein „deutlicher Mangel an Transparenz in den Lieferketten“ festgestellt. Das Problem des hochkomplexen, weltweit vernetzten Wirtschaftssystems ist, dass zwar alle Informationen vorhanden sind, aber nicht im Detail am Point of Sale überprüft werden kann, was genau während des Herstellungsprozesses und innerhalb der Lieferkette passiert ist. Das bedeutet, es liegt an den Unternehmen, für mehr Transparenz zu sorgen und neue Möglichkeiten der Kommunikation zu finden. Wir bei fairafric sind der Meinung, dass eine offene Kommunikation der Wertschöpfung ein Grundsatz für ein nachhaltiges und soziales Wirtschaften ist.