Faire Schokolade

Faire Schokolade

Schokolade ist eine der beliebtesten Süßigkeiten der Welt. Aber wusstest du, dass die Art der Schokolade, die du kaufst, einen Unterschied machen kann? Schokolade aus fairem Handel ermöglicht es den Erzeuger*innen und allen anderen Beteiligten, einen besseren Preis für ihre Arbeit zu erhalten, ohne auf Qualität oder Geschmack verzichten zu müssen.

Doch was ist eigentlich faire Schokolade?

Man kann von fair produzierter Schokolade sprechen, sobald diese unter Bedingungen hergestellt wird, bei denen die Landwirt*innen und die übrigen Arbeitskräfte an erster Stelle stehen. Das bedeutet, dass sie faire Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und stabilere Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten.

Da die Schokolade dem fairem Handel entspringt, ist sie in der Regel teurer als herkömmliche Schokolade, aber die Mehrkosten spiegeln die besseren Löhne und Arbeitsbedingungen wider, die die Bäuer*innen und anderen Arbeiter*innen erhalten. Wichtig ist auch, dass der Aufpreis, den du für fair gehandelte Schokolade zahlst, den Gemeinden zugute kommt, in denen der Kakao angebaut und geerntet wird.

Wenn Du ein Zertifikat oder Siegel auf einer fairen Tafel Schokolade siehst, bedeutet das meist, dass der Kakao von einem*er zertifizierten Bauer*in angebaut wurde. Diese*r Bauer*in bekommt teilweise ein Premium, also einen Aufpreis gezahlt. Das bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass die Bäuer*innen, die bei der Ernte tätig sind, irgendeine Art von Mindestlohn bekommen.  

Was macht fairen Kakaoanbau aus?

Die Grundsätze des Fairen Kakaoanbaus

Der Anbau von fairem Kakao umfasst eine Reihe von Grundsätzen, durch die das Leben der Kakaobäuer*innen verbessert und sichergestellt werden soll, dass sie Landwirtschaft auf nachhaltige, ethische und gerechte Weise betreiben. Die Einhaltung dieser Grundsätze trägt dazu bei, dass die Bäuer*innen bessere Löhne und stabilere Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten und gleichzeitig die Umwelt geschützt wird.

 

Drei Prinzipien des fairen Kakaoanbaus  

  1. Faire Löhne und Arbeitsbedingungen

  2. Nachhaltige Anbaumethoden

  3. Förderung der gesellschaftlichen Entwicklung

Faire Löhne und Arbeitsbedingungen

Das erste Prinzip des fairen Kakaoanbaus besteht darin, den Bäuer*innen und anderen an der Produktion beteiligten Personen faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu bieten. Das bedeutet, dass die Arbeiter*innen einen Lohn erhalten sollten, der ihre Grundbedürfnisse deckt, und dass sie sichere und gesunde Arbeitsbedingungen vorfinden sollten.

Nachhaltige Anbaumethoden

Der zweite Grundsatz des fairen Kakaoanbaus ist die Verwendung nachhaltiger Anbaumethoden. Das bedeutet, dass die Erzeuger*innen auf den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln verzichten und stattdessen natürliche Alternativen wählen sollten, die besser für die Umwelt sind. Des Weiteren sollten die Bäuer*innen natürliche Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen und anderen krankheitsverursachenden Organismen anwenden und sich bemühen, Ressourcen wie Energie, Wasser und Boden zu sparen.

Förderung der gesellschaftlichen Entwicklung

Das dritte Prinzip des fairen Kakaoanbaus ist schließlich die Förderung der gesellschaftlichen Entwicklung. Das umfasst beispielsweise die Zusammenarbeit mit lokalen Kommunen. Dazu gehört aber auch, der Zugang zu Bildung und anderen Ressourcen.

Welche Auswirkungen hat die Einhaltung dieser Grundsätze zur Folge?

Durch die Einhaltung dieser Grundsätze des fairen Kakaoanbaus kann sichergestellt werden, dass der Kakao auf ethisch vertretbare und nachhaltige Weise angebaut wird, und gleichzeitig den Bäuer*innen und anderen Arbeiter*innen bessere Löhne und Arbeitsbedingungen geboten werden. Der Weltmarktpreis für Kakaobohnen schwankt inflationsbedingt sehr stark, weshalb es einfach nicht ausreicht, nur nach diesem Kriterium zu zahlen. Denn Kakaoanbau ist erst dann wirklich fair, wenn er sowohl Kleinbauer*innen als auch größeren Kakaobäuer*innen ein Leben abseits von Kinderarbeit und existenzbedrohenden Löhnen liefert. Mithilfe dieser Grundsätze wird ein Fundament gelegt, welches allen Beteiligten ein lebenswertes und würdevolles Leben ermöglicht.

Was ist der Unterschied zu Bio-Schokolade?

Es gibt einen Unterschied? Naja, eigentlich sind faire Schokolade und Bio-Schokolade doch eigentlich dasselbe, oder? Die Antwort hierauf? Ein klares Nein! Denn obwohl beide Schokoladenarten unter ethischen und nachhaltigen Bedingungen hergestellt werden, gibt es einige wichtige Unterschiede, die du kennen solltest.

Die Herstellungskriterien von fairer Schokolade

Faire Schokolade wird unter Berücksichtigung bestimmter Arbeitsbedingungen hergestellt. Das bedeutet, dass die Hersteller*innen fairer Schokolade sicherstellen müssen, dass ihre Arbeiter*innen angemessene Löhne und sichere Arbeitsbedingungen erhalten und ihnen arbeitsrechtliche Ansprüche gewährt werden. Zusätzlich müssen die Hersteller*innen auf die Umweltauswirkungen ihres Betriebs achten und sicherstellen, dass sie die Grundsätze der nachhaltigen Landwirtschaft einhalten.

Die Herstellungskriterien von Bio-Schokolade

Bio-Schokolade hingegen wird unter Berücksichtigung der ökologischen Nachhaltigkeit hergestellt. Das bedeutet, dass die Hersteller*innen auf den Einsatz von synthetischen Pestiziden, Herbiziden und Düngemitteln verzichten und stattdessen auf natürliche Alternativen zurückgreifen müssen. Darüber hinaus muss Bio-Schokolade ohne gentechnische Veränderungen oder Bestrahlung hergestellt werden und nach anerkannten landwirtschaftlichen Verfahren angebaut und verarbeitet werden.

Hier liegen die Unterschiede und worauf du beim Einkauf achten kannst

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Arten von Schokolade liegt in den Standards, die sie einhalten. Während faire Schokolade unter Berücksichtigung der Arbeitsbedingungen hergestellt wird, wird Bio-Schokolade unter Berücksichtigung der ökologischen Nachhaltigkeit produziert. Beide Arten von Schokolade sind ethisch und nachhaltig, aber die Standards, die sie befolgen, sind leicht unterschiedlich.

Beim Kauf von Schokolade ist es wichtig, auf Zertifizierungssiegel zu achten, aus denen hervorgeht, ob das Produkt Fairtrade oder biologisch ist. In Deutschland wird das staatliche Öko-Siegel für Bio-Produkte verwendet, das Fairtrade-Siegel von Fairtrade International für Fair-Trade-Produkte. Wenn du diese Labels berücksichtigst, kannst du beim Kauf zwar sicher sein, dass gewisse Standards eingehalten wurden, aber eine Garantie für die Zahlung einer Prämie oder die Vermeidung von ausbeuterischen Verhältnissen bei Plantagenarbeiter*innen hast du bei dem Kauf von Fairtrade oder Bio-Schokolade nicht.

Welche Siegel und Zertifikate gibt es?

Bei der Herstellung von fairer Schokolade wird auf ethische und nachhaltige Methoden geachtet. Um sicherzustellen, dass du als Verbraucher faire Schokoladenprodukte problemlos erkennen kannst, gibt es mehrere Siegel, die angeben, dass ein Produkt bestimmte Standards erfüllt.

Die häufigsten Zertifizierungen: Fairtrade und Rainforest Alliance

Eines der bekanntesten Siegel für faire Schokolade ist das Fairtrade-Siegel von Fairtrade International. Dieses Siegel weist darauf hin, dass ein Produkt gemäß den Fairtrade-Standards hergestellt wurde, die u. a. faire Löhne und sichere Arbeitsbedingungen für die Arbeiter*innen vorsehen und sicherstellen, dass die Hersteller*innen auf die Umweltverträglichkeit achten.

Das Rainforest-Alliance-Siegel ist ein weiteres Siegel, welches für die Herstellung von fairer Schokolade verwendet wird. Dieses Siegel weist darauf hin, dass ein Produkt nach den Standards der Rainforest Alliance für nachhaltige Landwirtschaft hergestellt wurde, die unter anderem sicherstellen, dass die Erzeuger*innen die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf die Umwelt berücksichtigen und die Entwicklung der Gemeinden fördern.

Wenn du als Verbraucher*in diese bestehenden Siegel kennst, kannst du beim Kauf von Schokolade eine fundierte Entscheidung treffen und sicher sein, dass das von dir gewählte Produkt auf ethische und nachhaltige Weise hergestellt wurde.

Faire Schokolade bei fairafric - was machen wir anders?

Das aktuelle Status-Quo ist ein Problem

Bei fairafric hat jede Tafel Schokolade eine enorme wirtschaftliche und soziale Wirkung, denn fairafric verlagert die Wertschöpfung in der Schokoladenproduktion nach Afrika. Aktuell besteht leider das Problem, dass im globalen Süden produzierte Rohstoffe erst in den Industrieländern zu einem Endprodukt veredelt werden, wodurch reiche Konzerne im globalen Norden auf Kosten der Rohstoffproduzent*innen immer wohlhabender werden. Während Fairtrade zwar gute Ansätze und ein starkes Fundament zur Verfügung stellt, ändert sich hierdurch leider nichts an diesen Umständen.

Wie sieht die Lösung für dieses Problem aus?

Die Lösung heißt Fairchain. Diese Bewegung setzt sich dafür ein, den gesamten Produktionsprozess von Waren im Herkunftsland der Rohstoffe zu belassen. Hier setzt fairafric an und hebt den fairen Handel aufs nächste Level, indem der Aufbau lokaler wirtschaftlicher Strukturen gefördert wird und Jobs in der Weiterverarbeitung und Zulieferindustrie geschaffen werden. Als Teil unserer Mission haben wir im Jahr 2020 die erste Fabrik in der ländlichen Region Ghanas gebaut. Sie wird mit Photovoltaik betrieben und beschäftigt mittlerweile etwa 80 Mitarbeiter*innen.

Doch weshalb "Made in Africa"?

Wir wollen nicht nur Armut bekämpfen, sondern faire Zukunftschancen bieten. Deshalb beträgt das Einstiegsgehalt bei fairafric in Ghana 3,8 des lokalen Mindestlohns inkl. Kranken- & Sozialversicherung für die ganze Familie.

Bessere Infrastruktur und qualifizierte Arbeitsplätze

Aktuell ist es noch so, dass Wertschöpfung in Afrika aufgrund der schlecht ausgebauten Infrastruktur kaum umzusetzen ist. Doch wenn es in der Region mehr Unternehmen wie fairafric geben würde, stieg die Qualität von lokalen Services und Infrastruktur an, was wiederum neue Unternehmen anlocken würde. Darüber hinaus ist die Bewirtschaftung von Kleinstfarmen eng mit Armut verbunden, ein Zustand, welcher im verarbeitenden Gewerbe nicht existiert. Wir sind der Meinung, dass echter Wandel nur passieren kann, wenn Menschen sich von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft wegbewegen.

Zugang zu Gesundheitsfürsorge und Bildung

Für uns ist es selbstverständlich, dass alle fairafric Arbeiter*innen in der Produktion und ihre Familien krankenversichert sind. So können sie sich Gesundheits­fürsorge leisten und notwendige Behandlungen müssen nicht wegen Geldmangels aufgeschoben werden. Uns ist allen bewusst, dass Bildung Geld kostet, oder? Doch in den meisten Fällen können Kleinfarmer*innen kaum die Gebühren für die Grundschule aufbringen. Ein qualifizierter Arbeitsplatz sichert die Ausbildung der Kinder bis hin zum Universitätsabschluss.

Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung

Zusammen mit unseren Partner*innen helfen wir Farmer*innen ihre Farmen nachhaltiger zu bewirtschaften. Gleichzeitig arbeiten wir ständig daran, unsere eigene Nachhaltigkeit zu optimieren - so wird unsere Schokolade seit Ende 2018 klimaneutral produziert. Sowohl in Deutschland, als auch in Ghana stehen wir für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Chancengleichheit, flexible Arbeitszeiten und Frauen in Führungspositionen sind bei fairafric selbstverständlich.

Fazit

Wie du in diesem Artikel hoffentlich gelernt hast, gibt es zwar viele Siegel und Zertifizierungen, welche Standards in der Schokoladenproduktion festlegen, doch stellen diese nicht vollständig die faire Produktion von Schokolade sicher. Die Lösung hierfür ist Teil der Fairchain-Bewegung zu werden, welche zwar die Grundsätze von Fairtrade schätzt, aber weit darüber hinaus agiert.

Hast du Interesse bekommen, wie wirklich fair produzierter Schokolade, welche komplett "Made in Africa" ist, schmeckt? In unserem Sortiment findest du von Vollmilchschokolade bis hin zu veganer Schokolade ein breites Sortiment, in welchem sich bestimmt auch deine neue Lieblingssorte versteckt. Wirklich fairer Genuss schmeckt eben doch am besten!