Folge 9: The Story of Audrey

Folge 9: The Story of Audrey

Vorwort Hendrik

Karriere machen und gleichzeitig Mutter sein? Für viele Frauen in Ghana ist das bis heute kaum vereinbar. Fehlende Strukturen, wenig Verständnis – und am Ende steht oft die Entscheidung Familie oder Beruf.

Audrey hat es geschafft, beides zu vereinen. 
Heute leitet sie bei fairafric das Qualitätsmanagement. Doch ihr Weg dorthin war alles andere als einfach: zwei Mal musste sie ihre Anstellung kündigen, weil ihre Arbeitgeber keine Rücksicht auf Schwangerschaften nahmen. Erst bei fairafric fand sie einen Ort, an dem ihre Rolle als Mutter nicht als Hindernis, sondern als Stärke gesehen wird.

In unserer neuen Impact Story erzählen wir Audreys Geschichte – von Rückschlägen, Neuanfängen und dem Mut, nie aufzugeben.


Viel Freude beim Lesen!
Euer Hendrik
 

Hendrik Reimers Founder & CEO fairafric

Ein vielversprechender Start

Audrey Marmon-Halm ist Wissenschaftlerin, Mutter und engagierte Verfechterin für die Rechte von Frauen im Beruf. Heute leitet sie das Qualitätsteam bei fairafric – doch ihr Weg dorthin war alles andere als einfach.

Audrey entwickelte schon früh eine tiefe Neugier für Naturwissenschaften und dafür, wie Dinge funktionieren. Sie besuchte die renommierte Mädchenschule Aburi Girls’ Senior High School und schloss später ihr Chemiestudium mit einem Bachelor of Science an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology ab. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen erhielt sie direkt nach dem Studium eine Stelle bei einem privaten Kakaoverarbeitungsunternehmen als Qualitätsanalystin.
 
Doch trotz ihres vielversprechenden Starts wurde Audreys Karriere durch etwas unterbrochen, das nichts mit ihrer Leistung zu tun hatte: Ihre Mutterschaft.

Nachdem sie 2013 ihren Freund aus Uni-Zeiten geheiratet hatte und 2015 schwanger wurde, musste sie ihre Stelle kündigen, da ihr Arbeitgeber keinerlei Unterstützung während der Schwangerschaft bot. Leider wiederholte sich dieselbe Geschichte in ihrem nächsten Job bei einem Kunststoffunternehmen. Obwohl das ghanaische Arbeitsrecht Mutterschutz vorsieht, wird dieses Recht oftmals nicht umgesetzt – und so musste Audrey erneut gegen ihren Willen das Unternehmen verlassen.


Meet Audrey

Audrey Marmon-Halm wurde 1986 in der Greater Accra Region geboren und wuchs in Dansoman auf. Ihre Liebe zur Wissenschaft und ihr Blick fürs Detail brachten ihr den Spitznamen „Analytical Audrey“ ein. Sie studierte im Bachelor Chemie und im Master Food Quality Management an der KNUST und leitet heute das Qualitätsmanagement bei fairafric.


Keine Herausforderung zu schwer

Dann hörte sie von fairafric. Im Jahr 2020 stieg Audrey als Quality Lead ins Unternehmen ein – genau in dem Moment, als fairafric begann, die erste solarbetriebene Schokoladenfabrik im ländlichen Ghana zu errichten.

Nur wenige Wochen nach ihrem Start übernahm sie plötzlich die volle Verantwortung – als die damalige Qualitätsmanagerin das Unternehmen überraschend verließ. Audrey sprang ein und führte das Team durch den anspruchsvollen Zertifizierungsprozess für einen der höchsten Lebensmittelsicherheitsstandards: FSSC-22000. Unter ihrer Leitung erhielt fairafric seine allererste Zertifizierung für Lebensmittelsicherheit – sogar schneller als geplant.

Seitdem wurde Audrey zur Qualitätsmanagerin befördert, ist Teil des Management-Teams und hat vier weitere Audits erfolgreich geleitet. Ihr wissenschaftliches Verständnis, ihr Blick fürs Detail und ihre ruhige, souveräne Führung machen sie zu einer zentralen Figur in der Entwicklung von fairafric.

Ihr ist es zu verdanken, dass das Thema Qualität eine zentrale Rolle spielt und somit neue Standards für „Made in Africa” gesetzt werden.
 
Bei einem der letzten Audits meinte einer der Auditoren sogar, dass die Fabrik von fairafric eine der am besten gemanagten ist, die er seit langem gesehen hat.



Für Audrey geht es dabei aber nicht nur um beruflichen Erfolg – sondern um Werte. fairafric bietet, was viele Unternehmen in Ghana bis heute nicht schaffen: ein System, das berufstätige Mütter wirklich unterstützt. Mit neun Monaten bezahltem Mutterschutz, drei Monaten Homeoffice-Option nach der Geburt und einer umfassenden Krankenversicherung kann Audrey ihre Karriere und Familie endlich in Einklang bringen – ohne Kompromisse. Denn, wie sie sagt: 

„Hier hat mir ein Unternehmen die Chance gegeben, wieder zu glänzen.“

Identifikationsfigur für andere Kolleg*innen

Audrey ist längst mehr als unsere Qualitätsmanagerin – sie ist eine Identifikationsfigur für viele Kolleginnen bei fairafric. Mit Fachwissen, Klarheit und Empathie führt sie ihr Team – und gibt ihr Wissen gezielt an die nächste Generation weiter. Ihr Ziel: fairafric strategisch mitgestalten und dabei zeigen, dass Führungsverantwortung und Familie kein Widerspruch sind. 

 

Trotz Vollzeitjob wagte Audrey 2023 den nächsten Schritt: Sie schrieb sich für den MSc in Food Quality Management an der KNUST ein. Ein Jahr lang bedeutete das für sie volle Wochen – Arbeit unter der Woche, Studium an den Wochenenden. Zwischen Online-Kursen und Präsenzunterricht am Accra-Campus hat sie mit unermüdlichem Einsatz gelernt, geprüft und durchgehalten. 2024 konnte sie schließlich stolz ihr Masterzeugnis in den Händen halten – ein Beweis für ihre Disziplin, Leidenschaft und ihren unerschütterlichen Willen, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Wir sind stolz, diesen Weg mit ihr zu gehen.
 Schaue dir jetzt das Video an - hier spricht Audrey offen über ihren Weg, die Hürden als arbeitende Mutter und was es für sie bedeutet, bei fairafric einen Ort gefunden zu haben, an dem beides möglich ist: Familie und Karriere. 

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